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FC
Donebach & „ Dumbocher Turmspatze“
Mit dem Motto „Jetzt erscht reecht!“

(sis) Fast volles Haus am Freitag, ausverkauft am
Samstag: Das Spatzennest in Donebach erlebte am Wochenende mit zwei
Prunksitzungen einen rundum gelungenen Auftakt in die heiße Phase der
Faschenacht. Die so oft – und so falsch – zitierten
„Begeisterungsstürme“ oder „Lachtränen“ waren die Ausnahme; tatsächlich
geboten wurde unter dem Motto „Jetzt erscht reecht!“ aber ein fast
fünfstündiges Programm mit viel Lokalkolorit, Humor, musikalischem
Können und spritzigen Tänzen. Darauf kann ein kleiner Ort wie Donebach
nur stolz sein.

Die „Frauenpower“, die im letzten Jahr eingesetzt und
neben weiblichem Elan auch gleich die nächste Generation in den
Siebenerrat befördert hat, war auch in der aktuellen Kampagne deutlich
spürbar. Dank Nathalie Frank – unterstützt von Martin Repp - als
schwungvoller und wortgewaltiger Moderatorin war es möglich, die
gleichwohl sehr verdienten „älteren Herrn“ Norbert "Betschen" Schnetz
und Norbert "Rancher" Nesnidal auf deren eigenen Wunsch hin in die
komfortable Altersteilzeit mit Sitzkissen und „Klatschhilfen“ zu
versetzen. Schön, wenn der Übergang so funktioniert. Und schön, wenn
sich auch auf der Bühne immer wieder junge Menschen zum Mitmachen bei
der Donebacher Faschenacht bereit erklären.

Wie das Prinzenpaar Alex I. und Christopher I. (Alexandra und
Christopher Coates), die so gut in ihre Rollen passten, dass viele der
Meinung waren, die beiden wären bereits zum zweiten Mal in Amt und
Würden: „Viel hebbe gmeent, mir wär´n schomol Prinzepaar gween, doch die
hebbe anscheindend e annere Prunksitzung – oder efach in die Zukunft
gsehn!“ Nach ihrer sympathischen Vorstellung übergab Benno Hofmann den
Schlüssel an die beiden, die praktischerweise auch noch direkt neben dem
Spatzennest wohnen. Und schon wirbelten die Tänzerinnen des ersten
Gardetanzes über die Bühne. Am Freitag und Samstag wechselten sich
Garden aus

Rosenberg, Seckach, Heidersbach, Bödigheim, Altheim,
Höpfingen, Limbach und von der Ranzengarde Osterburken ab,
außerdem hatten das Tanzmariechen Cara Bianco sowie die
Wassersuchergarde der KaGemuWa in schmucken neuen Kostümen und die
Reischebocher Turmwächter jeweils gefeierte Auftritte. Und die
„Eigengewächse“,

die Männer des FC Donebach als nicht immer ganz stand-
und bühnenfeste Matrosen auf hoher See sowie die

„Powergang“, die mit ihrem Schautanz „Back to the future“
führten, ernteten natürlich besonders herzlichen Applaus.
Und die Wortbeiträge? Den ersten lieferten der traditionsreiche
Ortsscheller (Betschen) und sein Pendant, der Tagesschausprecher (Dieter
Rögner). Entgegen dem Standardsatz „´s passiert jo nix mehr im Ort“
konnten die beiden doch wieder eine ganze Reihe amüsanter Missgeschicke
aufdecken. Von den permanenten Fehlalarmen im Schloss über den Laubbrand
in Mörschenhardt - „laut Polizeibericht dürften rund 200 Laubblätter in
Flammen aufgegangen sein“ – bis hin zum „Donebacher des Jahres“ war da
die Rede. Mit diesem Titel darf sich Unternehmer Gerhard Lenz schmücken,
dessen Aufkleber beinahe weltweit zu sehen war an einem Bulldog in der
Fernsehserie „Bauer sucht Frau“. Eine schon etwas in die Jahre gekommene
andere Kultserie, „Herzblatt“ nämlich,. stand Pate beim Auftritt des „Milchhäusle“.
Ob und wer sich wann und wie und in welcher „Augenhöhe“ findet, kann
nicht nur, aber eben auch in Donebach eine verzwickte Angelegenheit
sein. Davon, so war zu hören, sei auch Siebenerrätin Nathalie
betroffen.

Der „Haufe Chaote“ bestand aus Robin Müller, André Hört, Manuel Walz,
Andreas Frank, Alexander Walz und Sebastian Schnetz.

Ein weiteres Highlight war der Auftritt von Capo9 and friends. Regina
Repp, Joachim Brenneis, Tobias Riedling, Robin Müller, Sebastian Schnetz,
Alexander Walz und Christopher Coates agierten als Sänger, Musiker und
Schauspieler – und fanden in der WG-Gründung von „Sobo und Willi“
einschließlich plötzlicher Wühlmausplage und einem „leicht
unorganisierten“ Vermieter Wölfle ein dankbares Thema.

Genau so viel Lokalkolorit brachten Birgit und Anita (Birgit Halli und
Anita Rechner) ein, die nach langer Bühnenpause das Publikum mit ihrem
Auftritt überraschten. Ihr Plan, einen Gospelchor zu gründen, wollte
nicht klappen; ihre Erlebnisse bei den Anwerbeversuchen waren aber viele
Lacher wert. Und Wolfgang König, Büttenass der Höpfemer Schnapsbrenner,
berichtete schließlich von schier unglaublichen Irrungen und Wirrungen
auf einer Kreuzfahrt mit der eigenen Gattin. Zwischen diesen
Programmpunkten konnte Nathalie Frank Gastabordnungen aus Limbach, Mudau
und Scheidental begrüßen und natürlich schaute auch Bürgermeister Dr.
Norbert Minni Rippberger in seinem Heimatort vorbei. Und auch das „Duo
Banal“ mit Thomas Eck und Peter Süssenbach, die musikalisch durch´s
Programm leiteten und im Anschluss zum Tanz aufspielten, hatte seinen
Anteil am rundum gelungenen Abend.
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