FC Donebach & „
Dumbocher Turmspatze“
„ Ebbs dreht
sich immer“
(sis) Mit dem Siebenerrat begrüßte ein
glänzend aufgelegtes Prinzenpaar
– Nathalie I. und Michael II. (Nathalie und Michael Nicola) –

die Gäste zu den beiden Prunksitzungen der Donebacher Turmspatzen im
närrisch dekorierten Spatzennest. Dass der Prinz mal wieder zu spät
kam, nahm ihm die aus Schlossi gebürtige Prinzessin nicht wirklich
krumm. In der heimatlichen „Houscht“ war sie schon einiges gewöhnt, im
Strohbüscheltheater gab sie gerne den „Hausdrachen“ – da bringt sie auch
der Ehemann, ein Straßenwärter, leidenschaftlicher Baggerfahrer und
einfach viel unterwegs gemäß dem diesjährigen Motto „Ebbs dreht sich
immer“, nicht aus der Fassung.


Nach der humorvollen Vorstellung des
sympathischen Prinzenpaars und der Schlüsselübergabe durch Benno
Hoffmann

ging es gleich weiter mit einem Programm, auf das ein kleiner Ort wie
Donebach durchaus stolz sein kann. Fünf Stunden lang wechselten sich
eigene Talente und Gäste aus Limbach, Heidersbach, Mudau, Schlossau,
Rosenberg, Altheim





und von den Höpfemer Schnapsbrennern auf fast gleichbleibend hohem
Niveau ab. Was das Publikum zur Musik der „Odenwälder Jungs“ mit vielen
Beifallsraketen und La Ola-Wellen honorierte. Dem ersten Auftritt des
neunjährigen talentierten Tanzmariechens Pauline Kuhn von den Mudemer
Wassersuchern folgte Pfarrer Bier, der mit Huddelbätzweste närrische
Grüße überbrachte.

Ein erster Höhepunkt war die Bütt der beiden „Mudemer Gmendsarbeiter“
Siggi Walz und Hubert Sämann.

„Mir senn net die, die de Weiber noochgucke odder gaffe, mit senn doch
die Simbel, die als eenzigschte schaffe“, erklärten sie im Brustton der
Überzeugung, bevor sie sich diversen Begebenheiten in und um Mudi
widmeten. Fehlendes Glockengeläut zum Mittag verursachte vergessene
Mittagessen und „hochstehende“ Donebacher Kälbchen erinnerten an
Politiker: „Des is wie bei denne, ich halt´s net aus, je mehr Mischt
eens mecht, desto höher kummt´s raus.“ Auch die überdimensionierten
Leitplanken an der Straße nach Mörschenhardt bekamen ihr Fett ab – nicht
zum letzten Mal an diesem Abend. Flotte Gardemädchen aus Limbach (am
Samstag aus Mudau) sorgten für viel Schwung auf der Bühne,

bevor sich Wolfgang König von den Höpfemer Schnapsbrenner als einzelner
Sternsinger – seine Kompagnons fielen dem Sparzwang zum Opfer – auf die
Bühne verirrte und mit seinen Erinnerungen an die Ministrantenzeit oder
seine Betrachtungen zur berühmten „Kruschtschublade“ (meist die dritte
von oben) für viele Lacher sorgte.

„Blau-weiße Feger“ aus Schlossi machten eine schwungvolle Weltreise auf
der Bühne und nach der Pause ging es weiter mit einem scharfzüngigen
Bauarbeiter. Jürgen Friedel von den Mudemer Wassersuchern hatte sich
hintersinnige Gedanken gemacht über die vielen „Baustellen“ im Land.

Die Gesangseinlagen machte das Publikum gerne mit, um gleich darauf
begeistert Deutschlandfähnchen zu schwenken beim Besuch der deutschen
Fußballnationalelf in Gestalt der Spieler des FC Donebach, die eine ganz
besondere Trainingseinheit mit sehenswertem Hüftschwung hinlegten.

Als „feste Größe“ berichteten der Ortsscheller Norbert Schnetz in
bodenständigem Dialekt und Nachrichtensprecher Dieter Rögner in
gestochenem Hochdeutsch vom Ortsgeschehen,

unter anderem vom Öko-Label für das reparaturanfällige Mörschenhardter
Feuerwehrauto Baujahr 1953, das weder Öl noch Benzin brauche – weil es
ja eh nie fahrbereit sei. Die bereits genannten Leitplanken könnten
Hinweise sein für eine neue Rennstrecke in der Tradition des
„Odenwaldrings“, wurde gemutmaßt, und eine zweigeteilte Uhr bei der
Geschäftsstelle der Volksbank trenne Donebach in zwei Zeitzonen, was
Spätheimkehrern, die in die richtige Richtung laufen, durchaus zugute
käme. Die Aldemer Dunder schickten eine sehr sehenswerte
Männertanzgruppe

und dann hatte das Milchhäusle seinen großen Auftritt.

Die Akteure perfektionierten einmal mehr den Titel des beim Auszug
gespielten Liedes „Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns“ und
hatten zweifellos selbst den allergrößten Spaß an ihrem Auftritt, mit
dem auch sie unter anderem die mittlerweile berühmten Leitplankenmontage
samt Internet- und Telefonieausfall glossierten. Ihre Zugabe forderten
sie selber, bevor sie die Bühne frei machten für hübsche Heidersbacher
Gardemädchen,

die zum ersten Mal vor Donebacher Publikum tanzten. Nach der
„Powergang“, einer Donebacher Tanzgruppe,

die einen sehr gelungen Charleston in wunderschönen Kostümen auf die
Bühne brachte, bedankten sich Norbert Schnetz und Norbert Nesnidal für
die Siebenerräte bei allen Mitwirkenden und beendeten ein Programm, das
zu Recht sehr gut angekommen ist beim Publikum.
  
  


 |